Die „heute-journal“-Moderatorin Marietta Slomka schätzt streitlustige Politiker als Gesprächspartner: „Am meisten Spaß macht es eigentlich mit Politikern, die angstfrei sind, ein bisschen, sagen wir: raufboldig. Die mich als Interviewerin auch herausfordern, weil sie spontan reagieren, anstatt an ihrem Sprechzettel zu kleben“, sagt Slomka dem ZEITmagazin. Dies begegne ihr häufig bei „Politikern, die schon lange dabei sind“. Diese hätten dann keine Sorgen, „missverstanden und auf Social Media geschlachtet zu werden“. Als Beispiele nennt Slomka Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und den früheren Finanzminister Peer Steinbrück.
Auf die Frage, welcher Politiker sie in Gesprächssituationen an ihre Grenzen gebracht habe, antwortet Slomka: „Von Grenzerfahrung würde ich da nicht sprechen. Aber jemand wie Markus Söder oder früher Franz Müntefering können einen fordern, weil sie gerne mal plötzlich nur mit einem Wort antworten“. Dann müsse sie aufpassen, dass sie das Tempo mitgehe, um nicht aus der Kurve zu fliegen: „Mit Markus Söder lief das mal in etwa so ab: Ich frage ihn nach einem Streit in der CSU. Er: Wir haben keinen Streit! Ich: Wie bitte? Er: Nein! Ich: Ihr Ernst? Er: Ja.“
