Der Moderator Thomas Gottschalk ist kein Fan der jungen Internet-Generation. „Ich muss aufpassen, dass ich nicht meine komplette Zeit damit verplempere, irgendwelche Reality-Stars oder Youtube-Influencer zu beschimpfen, weil ich nicht an sie glaube“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. „Das ist die große Gefahr, in der ich derzeit bin, dass ich mir ständig denke: Meint ihr das wirklich ernst?“ Er selbst habe zu Beginn seiner Karriere noch die „harte Schule der Unterhaltung“ durchlaufen und zum Beispiel für die Kaufhauskette Hertie die Zickzack-Nähmaschine beworben. So wie sein Schauspielkollege Mike Krüger aus den „Supernasen“-Filmen, der mit seinem Gitarrenkoffer durch die Dörfer getingelt sei. „Diese harte Schule verbindet, und das fehlt den Reality-Dödeln heute.“ Die junge Generation sei außerdem „so weichgekocht und so ängstlich auf Erfolg bedacht“, so Gottschalk. „Die steht so unter Druck. Das tut mir leid.“ Er habe sich sch on immer im Radio wie im Fernsehen um Kopf und Kragen geredet, weil es ihm egal sei, was andere Leute von ihm denken. Aber: „Diese ganzen Leute mit fünf Millionen Followern zwischen neun und elf Jahren, du merkst jedes Mal, wenn die den Mund aufmachen, dass die an alle ihre fünf Millionen Follower denken und bloß nix falsch machen wollen.“ Gottschalk ist derzeit in der Animationskomödie „Minions – auf der Suche nach dem Mini-Boss“ als Stimme des Bösewichts „Wilder Knöchelknacker“ im Kino zu hören. Er sei sehr glücklich, dass das Publikum ihn immer noch sehen und hören wolle: „Wenn man in diesem Beruf alt werden darf, ist das eine große Ehre. Da brauche ich keine Manager und Bodyguards, die die Leute von mir fernhalten. Für ein Foto ist immer Zeit.“
Thomas Gottschalk kritisiert Influencer
29/06/2022