Politik sei „ein männerdominierter Raum“, sagt Grünen-Politikerin
Aminata Touré in der aktuellen Ausgabe des stern-Podcasts „Die Boss“.
„Es ist wichtig auch als Frau, wenn man Lust und Bock dazu hat, ihn
zu beanspruchen.“ Die Schleswig-Holsteinerin Touré ist mit 28 Jahren
die jüngste Vizepräsidentin eines deutschen Landtags und auch die
erste Person of Color in diesem Amt.
Sie empfinde ihre Arbeit als Privileg, sagt sie, sie verlange ihr
aber auch Einiges ab. „Das ist ehrlich gesagt das Krasseste an dem
Job: das Gefühl von Verantwortung“, sagt Touré. „Ich fühle diese Last
schon ganz stark.“ Beim Abschalten helfen ihr Hiphop und RnB. Auf
Simone Mennes Frage, wie der Titel ihrer Biographie einmal lauten
könnte, antwortet sie dann auch mit einem Satz aus einem Song des
Rappers Megaloh: „Warum sollte ich vergessen, wo ich herkomme?“.
Angesprochen auf einige Women of Color, die gerade weltweit
Schlagzeilen machen wie die Präsidentin der Welthandelsorganisation
Ngozi Okonjo-Iweala oder die US-Lyrikerin Amanda Gorman, sagt Touré:
„Es ist total schön, das zu sehen. Denn ich weiß, dass es superviele
Kids of Color gibt, die jetzt mit diesem Bild aufwachsen.“ Als sie
ein Kind war, seien People of Color noch viel weniger dargestellt
worden in Fernsehen, Film und Politik. Ihr persönliches Vorbild sei
immer ihre Mutter gewesen, später in der Politik beispielsweise
Barack Obama.
In „Die Boss – Macht ist weiblich“ sprechen Spitzenfrauen unter sich:
Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (unter anderem BMW,
Deutsche Post DHL, Henkel) trifft Chefinnen aus allen
Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere
zu reden. „Die Boss“ erscheint vierzehntäglich immer mittwochs auf
stern.de und dem Youtube-Kanal des stern sowie auf Audio Now und
allen gängigen Podcast-Plattformen.