Rob Halford, Sänger der Heavy-Metal-Band Judas Priest, hat sich vor mehr als 20 Jahren
als schwul geoutet. Heute genieße er das Leben als »schwuler Onkel des Metal«, sagte
er dem SPIEGEL. In seiner Autobiografie »Ich bekenne« schreibt Halford, 69, dass er vor seinem Coming-out jahrelang unter seinem Geheimnis gelitten habe. Nach jeder Show, wenn seine Kollegen in den Klubs mit den Groupies feierten, habe er allein im Hotelzimmer gesessen und Fernsehen geschaut. Im Januar 1986, als Judas Priest auf einem Höhepunkt ihrer Karriere waren, brach Halford unter dem Druck zusammen und unternahm einen Selbstmordversuch. Lange fürchtete er die Reaktion der Fans. Was, wenn sie »von einer Band, deren Frontmann eine Schwuchtel war, nichts mehr wissen wollten, und ich damit das Ende von Judas Priest besiegeln würde?« Doch die Szene nahm sein Coming-out
mit einem Achselzucken hin. »Vielleicht liegt es daran, dass der Metal immer das schwarze Schaf der Rock-’n’-Roll-Familie war, aggressiv, laut und ein bisschen gefährlich«, glaubt Halford. »Leute schützen aber, was sie lieben. Soziale Herkunft, Geld, Hautfarbe, Geschlecht oder sexuelle Orientierung – keinen kümmert’s!«
Rob Halford: schwuler Onkel des Metal
09/03/2021