Nach dem Beschluss vom Amt der CDU-Vorsitzenden zurückzutreten, ist Annegret Kramp-Karrenbauer entspannt und fröhlich. „Wieso sollte das anders sein? Ich bin von Natur aus ein fröhlicher Mensch, der mit sich im Reinen ist. Ich habe ein intaktes persönliches Umfeld, und das Gottvertrauen ist mir auch nicht abhandengekommen“, sagte sie in einem Interview des Magazins Bunte. Sie habe die Entscheidung nicht von heute auf morgen getroffen. „Und jetzt konzentriere ich mich darauf, dass der Prozess für die Nachfolge gut läuft.“ Fehler mache sie jeden Tag. „Wer sagt, er mache keine Fehler, ist entweder ein Heiliger oder er belügt sich selbst.“
Risse zwischen sich und Bundeskanzlerin Angela Merkel kann Kramp-Karrenbauer nicht erkennen. „Wir stehen in sehr engem Kontakt, gerade auch, was meine Arbeit als Ministerin im Kabinett anbelangt. Da wird immer versucht, etwas hineinzuinterpretieren.“
Die 57-Jährige ärgert sich darüber, dass bei weiblichen Politikern mehr auf Kleidung als auf Inhalte geachtet werde. „Leider spielt das immer noch eine Rolle bei Frauen.“ Ihr sei Kritik nur von Leuten wichtig, auf deren Meinung es ihr wirklich ankomme. Alles andere sei oberflächlich und berühre sie nicht. „Ich habe viel schlimmere Situationen in meinem Leben und Schicksalsschläge in der Familie und bei Freunden erlebt. So was ist schlimm. Aber nicht politische Kritik an mir“, so Kramp-Karrenbauer in Bunte.
