ÖBB und Deutsche Bahn reden über weitere Nachtzuglinien

Die Österreicher wollen ihr Netz mit inzwischen 26 Nightjet-Linien durch Europa weiter ausbauen

ÖBB und Deutsche Bahn reden über weitere Nachtzuglinien 27/11/2019

Die Österreichische Bundesbahn verhandelt mit der Deutschen Bahn über weitere Nachtzuglinien durch Deutschland. ÖBB-Chef Andreas Matthä ist mit DB-Chef Richard Lutz im Gespräch, „wie wir solche Kooperationen ausbauen können“, sagte Matthä dem Handelsblatt.

Die Österreicher wollen ihr Netz mit inzwischen 26 Nightjet-Linien durch Europa weiter ausbauen, die Klimadebatte nutzt Matthä dabei als Rückenwind. Schon angekündigt sind zum Januar neue Linien von Wien über Frankfurt nach Brüssel und Amsterdam sowie von Zürich nach Hamburg und Berlin. Weitere Verbindungen durch Deutschland – beispielsweise zwischen Berlin und Brüssel – kann sich Matthä vorstellen.

Die Deutsche Bahn hatte 2016 ihre klassischen Nachtzüge mit Schlafwagen und Liegewagen aufgegeben und das mit Unwirtschaftlichkeit begründet. Bei 90 Millionen Euro Umsatz machten di e Deutschen zuletzt 30 Millionen Euro Verlust. Einen Teil der Linien und auch der Fahrzeuge übernahm die ÖBB. Inzwischen machen die Österreicher 16 Prozent ihres Fernverkehrsumsatzes mit Nachtzügen. Allerdings „reich wird man mit den Nachtzügen nicht, aber für die Positionierung des Unternehmens ist das sehr wichtig“, unterstreicht der ÖBB-Chef den Anspruch, eine attraktive und klimaschonende Reisealternative zum Flugverkehr anzubieten.

Gerade erst hat die österreichische Staatsbahn bei Siemens weitere 13 Nightjets bestellt. Das Auftragsvolumen beträgt nach Angaben aus Industriekreisen rund 230 Millionen Euro. Die Züge sollen ab 2022 zum Einsatz kommen.