TikTok-Affäre „Tagesschau“

„Reporter ohne Grenzen“ kritisiert „Tagesschau“ für Kooperation mit „TikTok“ / Auch Politiker besorgt

TikTok-Affäre „Tagesschau“ 21/11/2019

„Reporter ohne Grenzen“ in Deutschland hat den Start der Kooperation von Tagesschau und der Plattform „TikTok“ kritisiert. Der Chef der Organisation, Christian Mihr, sagte „BILD“: „Dass die Tagesschau nun einen TikTok-Account startet, wirft Fragen auf. Nicht nur hat sich der Mutterkonzern der App den Vorgaben von Staatschef Xi verpflichtet, auch gibt es Anzeichen, dass TikTok selbst in Europa Inhalte filtert, die der chinesischen Staatsräson zuwiderlaufen“.

Auch Politiker sehen die Kooperation kritisch. FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle sagte „BILD“: „So richtig es ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch in den sozialen Medien aktiv ist – die ARD sollte sich genau überlegen, ob sie wirklich eine Präsenz in einem Netzwerk unterhalten will, dass unter dem Einfluss des chinesischen Staates stehen könnte. Wenn oppositionelle Inhalte bei TikTok unterdrückt werden, gehört die Präsenz der Tagesschau auf den Prüfstand.“

CDU-Innenpolitiker Philipp Amthor sagte „BILD“: 

„Gegenüber der App TikTok sollte man angesichts des bestehenden chinesischen Einflusses eine gesunde Skepsis an den Tag legen. Vermeintlich private chinesische Unternehmen sind von den Interessen der Kommunistischen Partei Chinas in der Endkonsequenz nämlich nicht zu trennen. Das Einhalten einer skeptischen Distanz gebietet sich daher sicherlich gerade auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“