Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach geht davon aus, dass Friedrich Merz der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Parteitag „ausdrücklich den Rücken stärken“ wird. Bosbach sagte der Frankfurter Allgemeinen Woche: „Die prognostizierte Revolution fällt garantiert aus.“ Bosbach sagte weiter: „Unsere Umfrage- und Wahlergebnisse werden garantiert nicht besser, wenn wir jetzt eine neue Führungsdebatte beginnen.“
Allerdings, so Bosbach, werde die Union nicht attraktiver, „wenn sich die Parteiarbeit darin erschöpft, das nachzusprechen, was die politische Führung in Partei und Fraktion verlangt“. Man dürfe Debatten nicht fürchten. „Wenn ein großer Teil des Publikums das Gefühl bekommt, mit unseren Anliegen, Themen, Sorgen, finden wir uns nicht in den Debatten der Union wieder, besteht die Gefahr, dass sie zur Konkurrenz gehen oder sich bei Wahlen enthalten.“
Zudem warnte Bosbach vor dem hohen Preis, den eine Koalition mit den Grünen im Bund für die CDU haben könnte. Er sagte der F.A.Z. Woche: „Es bestünde die Gefahr, noch mehr Wählerinnen und Wähler zu verlieren. Im Übrigen: Alle, die von Schwarz-Grün träumen, müssen sehr aufpassen, dass sie nicht unter Rot-Rot-Grün aufwachen.“ Dass die Union einmal Juniorpartner der Grünen werden könne, übersteige seine Vorstellungskraft, so Bosbach: „Da sehe ich meinen 1. FC Köln eher in der Champions League.“