Ex-Puhdys-Schlagzeuger Klaus Scharfschwerdt über seinen Kampf gegen den Lungenkrebs

Dabei rauche er nicht, habe schon immer Sport getrieben

Ex-Puhdys-Schlagzeuger Klaus Scharfschwerdt über seinen Kampf gegen den Lungenkrebs 30/08/2019

Klaus Scharfschwerdt, 65, war nach dem Ende der Puhdys 2016 mitten in den Vorbereitungen zum Debütalbum „Made in Europe“ seiner neuen Band „Scharfschwerdts Neuland“ als er Anfang 2018 nach einer Leistenbruchoperation die schockierende Nachricht erhielt: „Sie haben Lungenkrebs“. Dabei rauche er nicht, habe schon immer Sport getrieben, hatte keine Schmerzen.

Klaus Scharfschwerdt: „Ich sagte meine jährliche Thailandreise ab und begann mit der Chemo. Komplettangriff. Feuer frei. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten. Und für mich gab‘s von Anfang an nur die eine: ‚Ich will leben, ich kämpfe und ich schaffe das‘.“ Die Psyche spiele eine große Rolle, so Scharfschwerdt. „Positiv denken, ein Ziel haben. Das ist der Schlüssel“. Deshalb habe er auch die ganze Zeit über weitergearbeitet mit seiner Band. „Das hat mir Spaß gemacht und Kraft gegeben“. Sieben Chemo-Durchgänge habe er überstanden, dann war der Tumor weg. „Die Nebenwirkungen waren schon der Wahnsinn. Manchmal dachte ich, mein Blut kocht.“ Doch es half. „Der Tumor in der Lunge schrumpfte und schrumpfte, auch wenn es einmal einen Rückschlag gab. Und vor gut sechs Wochen war er dann weg. Restlos.“

Allerdings war es ein harter Kampf: „Nach so einer Diagnose siehst du nachts schon mal deine eigene Beerdigung. Du siehst die Leute, die da sind, hörst die Musik, die gespielt wird. Das treibt dich schon um.“

Scharfschwerdt: „Natürlich hängt immer ein Damoklesschwert über dir und es kommen auch mal Ängste hoch. Doch ich blicke positiv in die Zukunft und genieße jeden Tag.“

Er freut sich auf das neue Album von „Scharfschwerdt Neuland“ (erscheint am 20.9.2019 mit 15 Deutschrock-Titeln) und das erste Live-Konzert seiner Band am 20. Dezember im Berliner Kesselhaus.