Helmut Kohl hatte heimliche Geliebte

Beatrice Herbold, der langjährigen Geliebten von Helmut Kohl: erster Kuss im Aufzug – Jahrelange heimliche Treffen – Beziehungsende ohne klärendes Gespräch

Helmut Kohl hatte heimliche Geliebte 28/08/2019

Beatrice Herbold, die langjährige Geliebte des 2017 verstorbenen ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU), kann sich ganz genau an den ersten Kuss der beiden erinnern. Ostern 1994 in einem Hotel in Österreich. „Nachdem wir über Monate einen immer intensiveren Kontakt über Briefe und Telefonate aufgebaut hatten. Es passierte im Aufzug“, sagte sie in einem Interview des Magazins Bunte. „Ich nahm seine Hand und da riss er mich plötzlich an sich und küsste mich leidenschaftlich. Ich war danach völlig aufgewühlt“, fügte sie hinzu.

Beatrice Herbold und Helmut Kohl begegneten sich ihren Worten zufolge erstmals Ostern 1990, als sich der Ex-Kanzler wie jedes Jahr zum Fasten im österreichischen Bad Hofgastein aufhielt. Sie sei ihm damals nähergekommen, als sie gewollt habe. „Als ich abends in die Hotelsauna ging, saß er dort mit seiner ganzen Entourage. Ich wollte so schnell wie möglich umkehren, aber das ließ er nicht zu. Ich musste mich direkt neben ihn setzen und habe dann mit hochrotem Kopf geradeaus gestarrt, um ja nicht den nackten Bundeskanzler anschauen zu müssen. Er genoss die Situation.“

Seit 1990 haben sich die heimlich Verliebten dann Ostern in Bad Hofgastein getroffen. „Jeder hatte natürlich sein Zimmer, um den Schein zu wahren. Vor dem Morgengrauen bin ich immer wieder zurückgeschlichen in meines.“ Habe man sich in Herbolds Wohnung in Wiesbaden getroffen, sei er nachts immer wieder weggefahren. „Ich wusste, dass unsere Geschichte zeitlich begrenzt sein würde, obwohl sich eine tiefe Liebe entwickelt hatte“, so die heute 61-Jährige.

Ins Wanken geraten sei die Beziehung nach der für Kohl verlorenen Bundestagswahl 1998 und der Spendenaffäre. Er habe sich verändert. „Er wurde verbittert, schroff, unleidlich sogar cholerisch – auch gegen mich.“ Die Liebe habe schließlich ohne ein letztes, klärendes Gespräch geendet. „Unsere beiden Herzen wussten, dass unsere Liebe durchlebt war.“ Es sei schade, dass es dieses Gespräch nicht gegeben habe, dann wäre für sie das Ende wahrscheinlich leichter gewesen. „So habe ich noch viele Jahre innerlich daran festgehalten.“

Bunte-Redakteurin Katrin Sachse hat die Geschichte Beatrice Herbolds in einem Buch niedergeschrieben. „Geliebte Freundin“ erscheint am 31. August.