„Influencer“-Pärchen bittet Follower um 10.000 Euro für Urlaub

Für eine Urlaubsreise Europa-Afrika brauchen sie 10.000 Euro. Zahlen sollen ihre 42.000 Follower. Doch das Betteln kam nicht an.

„Influencer“-Pärchen bittet Follower um 10.000 Euro für Urlaub 22/06/2019

Das Instagram-Pärchen (@another_beautiful_day) Catalin Onc und Elena Engelhardt würde gerne mit einem Tandem von Deutschland bis nach Afrika fahren. Ganz im Sinne von Klima-Greta. Diese Reise soll eine „celebration of life“ sein. Dafür benötigen sie jedoch Geld und zwar nicht wenig: Mindestens 10.000 Euro. Natürlich auch für Datenguthaben im Ausland, immerhin sollen die Fans ja wissen, wohin ihr Geld fließt.

Crowdfunding für Instagram-Urlaub

Dass Onc und Engelhardt Fotos von ihrer Reise posten, ist wohl das Mindeste, was ihre zur Kasse gebetenen Fans erwarten dürfen. Die beiden haben auf Instagram zu Spenden aufgerufen und bei gofundme.com eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Bislang sind von den benötigten 10.000 Euro 300 Euro eingegangen. Für eine noch nicht einmal zwei Wochen laufende Kampagne, ist das gar nicht so schlecht, dennoch überrascht es, dass sich überhaupt Spender finden.

Denn anders als sonst, wenn Prominente oder „Influencer“ zu Spenden aufrufen, geht es hier nicht um einen „guten Zweck“. Es geht um einen Urlaub, der  – mit Blick auf den Preis – durchaus als „Luxustrip“ bezeichnet werden kann.

Spendenfinanzierter Urlaub als “Konsumkritik”

Auf Nachfrage – warum sie denn nicht wie andere für einen Urlaub arbeiten – erklärte das Pärchen, sie könnten „als Models“ zwar schnell Geld verdienen, wollen aber „den Konsum nicht fördern.“ Seit wann ist Arbeit Konsum, fragen sich auch viele ihrer Fans: „Geht arbeiten!“ schrieb etwa einer unter den Spendenaufruf; wieder ein anderer erklärte: „Ich verstehe nicht, wie das Menschen mit psychologischen Problemen wie mir helfen soll? Ihr wollt doch einfach nur Urlaub machen und tut so, als würdet ihr das für einen guten Zweck machen. Das wirkt einfach nur aufgesetzt und Fake.“

Von der Kritik überrascht: Geld ist doch kein Thema

Die beiden „Influencerinnen“ zeigten sich von der Kritik ihrer Fans sichtlich überrascht. Die beiden – die sich im Übrigen von ihren Müttern und durch Spenden finanzieren – verstehen nicht, warum Geld ein so großes Thema für Viele sei. „Tattoos, eine schöne Freundin und Follower bei Instagram öffnen uns Türen, das stimmt. Wir könnten einen luxuriösen Lifestyle pflegen. […] Aber das wollen wir nicht!“ Zu diesen Zeilen zeigen die beiden jedoch Fotos aus einem luxuriösen Hotelzimmer mit privatem Pool – das spricht für einen sehr bescheidenen Lebensstil.

Doch das Pärchen ist mit seiner gestörten Wahrnehmung nicht allein. Bereits einmal sorgte eine „Influencerin“ für Empörung, als sie in einem Hotel gratis übernachten wollte. Der Hoteleigentümer lehnte entnervt ab und machte sich bei Facebook darüber lustig. Hierfür erntete die Schnorrerin Häme und der Hotelbetreiber Zuspruch. Es bleibt eben nur wenigen vorbehalten, das Anspruchsdenken von „Influencern“ nachvollziehen zu können.