DÜSSELDORF. Die vom früheren österreichischen Vizekanzler und ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in dem Ibiza-Video gemachten Behauptungen über Altbundeskanzler Christian Kern (SPÖ) werden nicht ohne Folgen bleiben. Der 2017 ausgeschiedene Regierungschef geht rechtlich gegen Strache vor. „Ich werde Anzeige erstatten. Die Angelegenheit habe ich bereits meinem Anwalt übergeben“, sagte Kern dem Handelsblatt. „Ich bin Privatperson. Wir bauen gerade eine Unternehmensgruppe auf. Daher habe ich keine Lust auf üble Nachrede und Beleidigungen.“ Kern hat sich aus der Politik zurückgezogen und arbeitet als Unternehmer in der Energiebranche.
Zu den Spekulationen, sein früherer Wahlkampfberater Tal Silberstein sei der Drahtzieher des Videos von Juli 2017, sagte der frühere Bundeskanzler und ehemalige SPÖ-Chef dem Handelsblatt: „Wenn es ein solches Video vor der Wah l im Jahr 2017 gegeben hätte, warum sollte die SPÖ zwei Jahre mit der Veröffentlichung warten? Das ist ohne jede Logik. Die Spekulation ist ein Manöver, um von den wahren Tätern abzulenken.“ Silberstein habe im Wahlkampf eine idiotische Facebook-Seite gemacht, die abzulehnen sei. Daher sei er zu einer Projektionsfläche für Mutmaßungen geworden. „Die Wahl 2017 wäre mit größter Sicherheit ganz anders ausgegangen, wäre das Ibiza-Video vorher veröffentlicht worden“, sagte Kern.